RIMOWA hat vor einiger Zeit – wie sie es bezeichnen – die erste digitale Check-In Lösung auf den Markt gebracht. Die Rede ist vom RIMOWA Electronic Tag, quasi einem am Koffer angebrachten E-Ink Display, auf das sich der bei Check-In erzeugte Baggage Tag übertragen lässt. Ihr fragt euch wie das funktionieren soll? Ich hab es hier für euch getestet!
WAS BRAUCHE ICH DAFÜR?
Es gibt drei Grundvoraussetzungen, um den Electronic Tag nutzen zu können. Die erste ist, dass ihr ein aktuelles RIMOWA Modell benötigt, welches das System unterstützt.

Erkennen könnt ihr die Modelle ganz einfach an dem an der Seite befindlichen Display. Habt ihr solch ein Modell noch nicht, könnt ihr es im Online Shop erwerben. Koffer ab einem Volumen von 60 Liter verfügen Wahlweise über das Display. Die Kosten sind jedoch leider nicht ganz ohne. Die kleinste Variante LIMBO mit 60 Liter Volumen liegt bei 699,-€. Hier gehts zum Shop.
Die zweite Voraussetzung ist, dass ihr mit einer Airline fliegt, die das System bereits unterstützt. Laut Hersteller soll die Funktion weltweit ausgerollt werden, aktuell nutzen es aktiv aber lediglich Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines und EVA Air. Seid ihr also mit einem dieser Carrier unterwegs, könnte solch ein Koffer auch für euch interessant sein.
Drittens müsst ihr die kostenlose RIMOWA APP auf eurem Smartphone installieren. Diese gibt es sowohl für iOS als auch Android Geräte. Durch die Kommunikation der RIMOWA App mit der App der Airlines kann schließlich mittels Bluetooth der Baggage Tag auf den Koffer übertragen werden.

Hier schonmal vorab das offizielle Video von RIMOWA, das die Funktionsweise verdeutlicht.
DER FELDTEST
Die Erläuterung des Systems klingt zumindest schonmal einleuchtend. Wie sich das System jedoch in der Praxis bewährt, zeige ich euch jetzt.
Getestet habe ich den Koffer auf einem Lufthansa Flug von Frankfurt nach Dresden und wie sich zeigen wird, ist das Ganze wirklich mit wenig Aufwand verbunden und erfordert auch technisch keine großen Fähigkeiten.
Starten wir mit dem Koffer an sich. Wenn man den Koffer zum ersten Mal benutzt, müssen noch die mitgelieferten AAA Batterien eingelegt werden und los gehts.

Das Batteriefach befindet sich, wie auf den Bildern unten dargestellt, im Inneren des Koffers. Die Klappe ging mit den Fingern etwas schwer zu öffnen, aber ein Schraubenzieher konnte Abhilfe schaffen.
Über dem Batteriefach ist direkt der Knopf zum Anschalten des Displays.

Dies führt uns auch schon zum nächsten Schritt, der ersten Verbindung des Koffers zum Handy des Nutzers. Hierfür wird die RIMOWA App benötigt. Hat man diese noch nicht heruntergeladen, gibt es sie kostenlos im AppStore für iOS und Android.
Nach der ersten Registrierung müsst ihr nur noch den Koffer verbinden und könnt schon das System mithilfe eines Beispiel BaggageTags ausprobieren. Folgt am besten den in den Bildern dargestellten Schritten. Aktiviert Bluetooth auf eurem Handy und drückt anschließend auf Koffer verbinden. Ist er erkannt worden, wählt „Demo-Tag zum Koffer senden“.
Wer möchte kann sogar, wenn das Display mal nicht aktiv genutzt wird, einen eigenen Offline Tag erzeugen. Hierfür gibt es diverse Beispielbilder, aber auch das Hochladen eigener Grafiken samt Kontaktdaten ist möglich.
Wenn ihr mit Lufthansa fliegt, so wie ich in diesem Fall, müsst ihr als nächstes erst einmal online für euren Flug einchecken. Daraufhin müsst ihr in der Lufthansa App die Seitenleiste öffnen und auf „Gepäck“ und dann auf „Smart bag“ klicken. Danach seht ihr schon euren eingecheckten Flug und wählt anschließend „Bag Tag zuweisen“.
Wenn ihr mit eurem Koffer verbunden seid, überträgt sich der Tag automatisch und es kann los zum Flughafen gehen.

Jetzt geht alles ganz schnell. So schnell, dass ich nichtmal wirklich gute Bilder für euch machen konnte. Ihr geht einfach zu dem Bereich Fast Bag Drop am Flughafen. In Frankfurt befindet sich dieser im Bereich Abflug A.

Dort legt ihr einfach den Koffer auf das Band und bestätigt die Aufgabe an den Self Service Automaten.

Ihr bekommt dann zwar noch einen Papierbeleg, aber auch in der App wird ein elektronischer Beleg erzeugt. Ich hatte den Nachweis innerhalb weniger Sekunden nach der eigentlichen Abgabe auf meinem Handy.
Jetzt müsst ihr einfach nur noch euren Flug genießen und euer Gepäck am Zielort wieder entgegen nehmen. Hat bei mir alles wunderbar geklappt.
RIMOWA ELECTRONIC TAG – AVIATIONNOMAD FAZIT
Von dem doch recht hohen Anschaffungspreis eines E-Tag Koffers mal abgesehen, muss ich sagen, dass mir das System nach meinem ersten Test wirklich gut gefallen hat. Es macht das Einchecken mit Gepäckaufgabe wieder ein wenig unkomplizierter und bietet vor allem bei Flügen in der Economy mit teilweise langen Schlangen am Schalter eine echte Zeitersparnis. Ich für meinen Teil werde in Zukunft öfter so mein Gepäck abgeben. Ich denke auch, dass sich die Anschaffung eines solchen Koffers vor allem dann lohnen wird, wenn noch mehr Airlines das System unterstützen.
Die einzige Frage, die sich mir noch stellt, ist: Was passiert wenn während der Reise mal die Batterien des Displays den Geist aufgeben?!
Was haltet ihr von solchen „Smart Bags“? Habt ihr selbst einen in Gebrauch oder findest ihr solch ein System überflüssig?
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Keine Sorge: bei Batterieausfall bleibt das Display trotzdem ausgefüllt stehen. Das System heisst „Digital Ink“. Nur zum Erstellen des Tag werden die Batterien benötigt.
Ich finde die Technologie generell gut – sie ist sinnvoll und einfach zu bedienen.
Mich stört es aber enorm, dass ich mein Electronic Tag nur bei so wenigen Airlines nutzen kann.
Ja das ist in der Tat ein Manko… Ich nutze es bisher fast ausschließlich bei Lufthansa.