In meinem gestrigen Beitrag berichtete ich über die Erfahrungen, die ich vor ein paar Wochen auf einem Flug mit der SWISS CSeries machen konnte.
Ein Modell, das von dem Flugzeughersteller Bombardier entwickelt wurde und mich vor allem mit seiner modernen Kabine und dem tollen Fluggefühl überzeugte. Ein Flugerlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann. Mittlerweile wurde die CSeries mehrheitlich an den Airbus Konzern verkauft und es stellt sich natürlich die Frage, wie nun mit dem Flugzeugtyp umgegangen wird.
WAS MAN BISHER WUSSTE? NICHTS!
Nachdem Airbus einen 50,01% Teil des CSeries Programms übernommen hatte, war die Zukunft des innovativen Flugzeugs unklar. Würde es als Nebenprodukt fortgeführt, oder zum Schutz der A320 Familie gar komplett eingestellt?! Bis zum gestrigen Tag hat sich Airbus bedeckt gehalten und beantwortete nun die Fragen der Branche mit einem Rebranding Event.
Am gestrigen Dienstag wurde der neue Airbus A220-300 vorgestellt. Die Lackierung war gerade erst getrocknet, da wurde die Maschine schon in die Luft gebracht, um sie kurz danach in Toulouse vor den Linsen der Fotografen landen zu lassen.

Das „neue“ Flugzeugmodell ist Teil der neu eingeführten A220 Familie, die aus der A220-300 und der A220-100 besteht. Die beiden Flugzeugtypen entsprechen den ehemaligen Bombardier CS300 und CS100 und unterstützen mit ihren 100 bis 150 Sitzen perfekt die ursprüngliche A320 Familie.
WAS ÄNDERT SICH? KAUM ETWAS!
Airbus plant die bisherige CSeries in Teilen an das eigene Produkt anzupassen. Dazu gehört eine mögliche Angleichung des Cockpits in der A220, sodass es für Piloten der A320 Familie und der beiden A220 Varianten ein gemeinsames Type Rating geben könnte. Der Rest des Flugzeugs soll jedoch unverändert bleiben.
Im Raum steht noch eine eventuelle Längenstreckung, die aber derzeit anscheinend nicht mit hoher Priorität verfolgt wird.
WER KAUFT DAS FLUGZEUG? POTENZIELL EINIGE!
In den nächsten Jahre ist wohl der Verkauf von 3.000 A220 Flugzeugen das von Airbus geplante Ziel. Dies entspricht in etwa der Hälfte des erwarteten Gesamtmarkts der 100-150-Sitzer. Derzeit weist das bisherige CSeries-Programm 402 Festbestellungen aus; 38 davon sind bereits ausgeliefert (23 an Swiss, neun an Air Baltic und sechs an Korean Air). Ein wichtiger Absatzmarkt für das Flugzeug sollen auch die USA sein.
Gefertigt wird/wurde die bisherige CSeries nur im Stammwerk Mirabel bei Montréal. Der Output liegt bei bis zu 120 Flugzeugen im Jahr. Leider ist die Fertigungslinie aber bisher nicht ausgelastet. Im vergangenen Jahr wurden 17 Flugzeuge ausgeliefert, für dieses Jahr ist mit 34 Maschinen eine Verdoppelung geplant. Derzeit wird im Airbus-Werk in Mobile im US-Bundesstaat Alabama eine neue Endfertigung für die A220 eingerichtet. Mitte 2020 soll hieraus dann das erste Flugzeug ausgeliefert werden.
AVIATIONNOMAD FAZIT
Die innovativen neuen Maschinen von Bombardier, die mit ihren Kabinen gern an den A350 erinnern, galten als technischer Trumpf, mit denen sich der kanadische Hersteller wirtschaftlich aber übernommen hatte. Folgerichtig entschied Airbus das Programm zu übernehmen, vor allem auch vor dem geplanten Einstieg Boeings bei Embraer. Airbus kann jetzt im „single-aisle“ Segment mit nur fünf Flugzeugen alles abdecken – von 100 Sitzen in der A220-100 bis 244 Sitze in der A321neo. Dagegen müssen Boeing und Embraer dafür sieben Typen von der E190E2 bis zur 737MAX-10 verkaufen.
Ich bin gespannt, was die Zukunft noch so für die neue A220 Familie bereithält!
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