BESTANDTEILE DIESES TRIP REPORTS
- GEBUCHT: NEUE EMIRATES FIRST CLASS
- EMIRATES LOUNGE FRANKFURT
- EMIRATES FIRST CLASS FRANKFURT-DUBAI
- EMIRATES FIRST CLASS LOUNGE DUBAI A-GATES
- EMIRATES NEUE FIRST CLASS DUBAI-GENF(Dieser Beitrag)
- SWISS SENATOR LOUNGE GENF
- SWISS BUSINESS CLASS GENF-ZÜRICH-FRANKFURT
- SWISS SENATOR LOUNGE ZÜRICH E-GATES
FLUGDATEN
BOARDING
Da mein Flug nach Genf um 08:40 Uhr von den C Gates startete und ich mich zuvor noch in der First Class Lounge bei A befand, machte ich mich relativ frühzeitig auf den Weg zu meinem Abfluggate. Dies sollte heute das Gate C36 sein – ein Bus Gate, wie sich später herausstellte. Generell bin ich was den Abflug angeht kein großer Fan von Außenpositionen, mal abgesehen von den besseren Fotomöglichkeiten. Besonders wenn man ein Super Luxus Produkt wie die neue Emirates First Class fliegt, ist es kein herausragender Anfang erst noch mit dem Bus quer über den Flughafen gefahren zu werden.
Der Wartebereich am Gate öffnete um 07:50 Uhr. Beim Zutritt in den für die vielen Passagiere ohnehin zu kleinen Bereich wurde meine Bordkarte gescannt. Das Gate an sich sah schon relativ heruntergekommen aus und bestand scheinbar nur aus einer Art Blechkonstruktion mit Rampen, die runter zu den Bussen führten. Um 08:00 Uhr begann das Boarding. Es wurden jedoch zunächst spezifisch nur Economy Passagiere aufgerufen. Dies hatte wohl damit zu tun, das Emirates einen speziellen Bus für Business und First Class Passagiere anbietet. Da ich vorhatte viele Kabinenfotos zu machen, fragte ich die Emirates Gate Mitarbeiterin, ob ich trotzdem mit den Economy Passagieren mitfahren könne, sie verneinte jedoch vehement. Ich musste also bis zuletzt warten bis der First Class Bus mit seinen 6 Passagieren abfuhr.

Der komfortable Bus verließ das Gate schließlich um 08:25 Uhr und machte sich auf den Weg zum Flugzeug. Die Fahrt vorbei an allen anderen C Gates und unzähligen Außenpositionen dauerte etwa 10min bis wir endlich unser Flugzeug, die A6-EQI, erreichten. Dieses Flugzeug ist lediglich 2 Monate alt und wurde am 30.11.2017 mit der neuen First Class Kabine an Emirates ausgeliefert. Es war das zweite Flugzeug mit der neuen Kabine, das an Emirates ausgeliefert wurde.

DIE SUITE
Im Flugzeug angekommen wurde ich bereits an der Tür willkommen geheißen und zu meinem Sitzplatz gebracht. Ich konnte meinen Augen fast nicht glauben, wie genial die neue First Class aussieht. Einfach nur WOW!

Die Kabine besteht aus sechs Suiten in einer 1-1-1 Anordnung. Die Suiten sind so privat, dass man sich in der Kabine so fühlt als würde man über den Flur eines Hotels laufen. Die Suiten in der Mitte der Kabine sind etwas größer als die am Rand, da sie nicht an die Krümmung des Flugzeugrumpfes angepasst sind und verfügen zudem über die sogenannten virtuellen Fenster. Ein cooles Feature, das über Kamera den Außenbereich des Flugzeuges auf Bildschirmen darstellt und somit sogar die innere Suite wie ein Fensterplatz wirkt.

Im Bereich der First Class Galley befindet sich an der Suite 1E ein stilisierter beleuchteter Baum, der sich auch in anderen Bereichen des Flugzeuginterieurs immer wieder findet. Alle Suiten lassen sich durch manuell bedienbare Türen komplett verschließen und verfügen an der Seite über ein kleines Servicefenster, das es dem Personal erlaubt Passagiere zu bedienen ohne die gesamte Tür öffnen zu müssen.
Ich hatte den Platz 1K ausgewählt, in der ersten Reihe auf der rechten Seite des Flugzeuges.

Die Suiten 2A und 1K gelten als die besten im Flugzeug, weil sie keinen anderen Sitz gegenüber haben und somit noch ein wenig privater sind. Emirates hat bei der Entwicklung der neuen Suite wirklich sehr gute Arbeit geleistet und einen enormen Fokus auf kleinste Details gelegt. Vor allem die neuen Farben wirken sehr elegant und gar nicht mehr übertrieben wie in den alten Suites. Man könnte einen ganzen Langstreckenflug damit verbringen sich mit der Suite zu beschäftigen, da es wirklich so viel zu entdecken gibt.
Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack als 360 Grad Aufnahme:
[vrview img=“https://aviationnomad.com/wp-content/uploads/2018/02/538548283.752558.jpg“ width=“1000″ height=“500″]
Doch beginnen wir von vorne. In der Front der Suite befindet sich ein 32 Zoll Fernseher.

Daneben befindet sich jeweils die Minibar mit Getränken und Snacks zur Selbstbedienung während des Flugs und unterhalb ist der große beleuchtete Kosmetikspiegel mit kleinen Cremes und einem Schreibset samt Notizbuch integriert.

Der Snackkorb befand sich, entgegen meines letzten Flugs im A380 beim Boarding schon an meinem Platz. Er wird jedoch zum Start nochmal kurz weggeräumt, da er nicht am Sitz befestigt ist. Nach dem Start wurde er mir jedoch umgehend wieder gebracht.
Der Tisch befindet sich leicht ausziehbar unterhalb der Fernsehkonsole und hat an der Front einen großen stabilen mit Leder ummantelten Griff. Wenn man den Griff leicht nach innen drückte, fing sich der Tisch schon von alleine an zu bewegen. Ich war erstaunt, wie groß und doch leicht beweglich der Tisch war.

Direkt rechts neben dem Tisch befindet sich der 110V und USB Stromanschluss sowie ein zusätzlicher USB und HDMI Anschluss, um Medieninhalte auf dem Fernseher wiederzugeben. Beide Anschlüsse sind durch eine Klappe verdeckt.

Rechts neben dem Kosmetikspiegel befand sich beim Boarding ein Fernglas, das man während des Fluges nutzen konnte, um in den Himmel zu schauen.

Da die neue First Class Suite nicht über Overhead Bins verfügt, befinden sich in der Suite selbst ausreichend Möglichkeiten, um persönliche Gegenstände zu verstauen. Links unterhalb des Tisches befindet sich ein kleiner Schrank, in dem man ein Koffer verstauen kann. Auch ein Paar Schuhe oder ähnliches passt noch zusätzlich rein.

Ebenfalls wurde überhalb des Sitzes an Stauraum gedacht. So ist hier eine Klappe integriert, hinter der ein großes Kissen verstaut ist.
Auch unterhalb der Fernsehkonsole gibt es jede Menge Stauraum und Platz zum Abstellen der Füße. Zwischen der vorderen Kante des Sitzes bis zum vorderen Ender der Suite unterhalb des Tisches besteht ein Abstand von ca. 1 Meter.

Der Sitz selbst ist in einem Beige Ton gehalten und äußerst bequem. Die Sitzfläche misst eine Breite von 60cm und eine Tiefe von 55cm. Die Rückenlehne ist in aufrecht sitzender Position 80cm hoch. In der linken Armlehne des Sitzes befindet sich ein kleines Ablagefach für Handy, Brille oder Geldbeutel. Vor dem Ablagefach befinden sich vier Tasten zur Einstellung der Sitzposition. Diese umfassen Bett, Essensmodus, TakeOff Position sowie die „Zero Gravity“ Einstellung.

In der rechten Armlehne befindet sich eine kabellose Fernbedienung, um das Programm am Fernseher einzustellen.

Links von dem Sitz befindet sich zusätzlicher Stauraum in Form eines Hochschrankes. Dieser kann zum Aufhängen von Kleidungsstücken genutzt werden. Darin befinden sich außerdem Matratze und Bettdecke, sofern ein Passagier schlafen möchte. In der Tür des Schrankes integriert sind weitere Staufächer für Kopfhörer, Magazine etc.
An der äußeren Wand des Schrankes befindet sich ein weiteres sehr cooles Feature der neuen Emirates Suite: Ein weiterer Touch Monitor, der es erlaubt sowohl die Temperatur, als auch die Beleuchtung in der Suite ganz individuell zu kontrollieren.

Dies geht sogar soweit, dass nicht nur jede Lampe eingestellt werden, sondern auch die Farbe der Suite Beleuchtung angepasst werden kann.

Darüber hinaus bietet der kleine Screen die Möglichkeit, sich den Fortschritt des Fluges samt geplanter Ankunftszeit anzeigen zu lassen. Dies ist besonders nützlich, wenn man mitten in der Nacht aufwacht und nur kurz wissen möchte, wie lange die Reise noch dauert.

Rechts neben dem Sitz befindet sich schließlich eine weitere Konsole samt großem Touchbildschirm (in etwa 12″). Ich bin ein großer Fan dieses Touch Displays, da man hierüber jeden Aspekt der Suite bedienen kann: Von der Einstellung des Sitzes, der Beleuchtung bis hin zum Entertainment System.

In diesem Bereich hat Emirates ebenfalls Tasten integriert, die eine einfach Bedienung zentraler Vorgänge erlauben. Hierüber lassen sich die Fensterblenden bedienen, das Licht steuern oder auch das Kabinenpersonal rufen.

Drückt man die Ruftaste, so erhält man die Möglichkeit zwischen einem Sprachanruf und Videochat zu wählen. Da auf meinem Flug die Kamera in der Galley eine Störung hatte, konnte ich dieses geniale Feature leider nicht testen… Vielleicht nächstes Mal 😉
In die Konsole integriert ist auch ein kleiner Cocktail Tisch, auf dem man während des Fluges sein Getränk abstellen kann.

Die neuen First Class Suiten lassen sich mithilfe von Türen komplett verschließen. Damit das Flugpersonal die Gäste trotzdem bedienen kann, hat Emirates ein Service Fenster in die Suite integriert.

PRE-DEPARTURE SERVICE
Ich muss sagen, ich hatte auf diesem Flug nach Genf eine sehr aufmerksame und gut organisierte Crew. Sie bestand aus dem Purser Matthieu aus Frankreich (der nach seiner eigenen Aussage viel lieber Boeing Flugzeuge mag, als das französisch/europäische Gegenstück Airbus) und zwei Stewardessen aus Korea.
Nachdem ich meinen Sitzplatz eingenommen hatte, kam direkt eine Stewardess vorbei und bot mir ein Glas Dom Perignon 2009 als Begrüßungsgetränk an. Als sie bemerkte, dass ich dabei war, jede Menge Fotos der First Class zu machen, bot sie sogar an, ein paar Fotos von mir in dem Sitz und bei Benutzung des Fernglases zu machen, was ich dankend annahm. Auch arabischer Kaffee und Datteln wurden, wie in der Emirates First Class üblich, angeboten.

Ein wenig später wurden Slipper und EyeShades für den Flug verteilt. Pyjamas konnten auf Nachfrage gebracht werden, AmenityKits jedoch wurden auf diesem Flug keine mitgeführt. Die Slipper und EyeShades schienen qualitativ gut zu sein, die Slipper waren jedoch durch die gefütterte Sohle ein wenig warm.

Danach verteilte das Kabinenpersonal noch das Menü für den heutigen Flug.

Kurz vor dem verlassen der Parkposition meldete sich noch der Pilot zu Wort. Er informierte die Passagiere über das Wetter in Genf sowie die geplante Flugzeit von 6 Stunden und versprach, sich kurz vor Beginn des Landeanfluges nochmal mit einem kurzen Update zu melden.
DER FLUG
Mit knapp 25min Verspätung wurde unsere 777 um 09:06 Uhr von der Parkposition geschoben und machten sich dann auf den kurzen Weg zur Startbahn 30R, auf der wir heute in Richtung Genf starten sollten. Durch die typische morgendliche Rush Hour am Flughafen Dubai kam es hier noch zu einer kurzen Verzögerung, da wir noch auf den Abflug anderer Flugzeuge warten mussten.
Nach dem Start machte ich mich auf den Weg, die neuen First Class Waschräume zu erkunden. Natürlich sind diese nicht im entferntesten so groß wie im A380, aber trotzdem schön gestaltet und mit allem ausgestattet, was Reisende so benötigen könnten. Interessant ist, das Emirates neben der Flüssigseife nun auch individuelle Seifenstücke in den Toiletten anbietet. Nicht, dass man dies unbedingt bräuchte, aber nice to have.
Zurück an meinem Platz wurden warme Tücher verteilt, ein vor dem Start bestelltes Getränk samt einer Schale Nüsse vorbeigebracht und die Essensbestellung aufgenommen. Auf den morgentlichen Emirates Flügen Richtung Europa wird wohl ein kleines Frühstück sowie ein vollwertiges Mittagessen angeboten. Das Konzept in der Emirates First Class ist ein Dine-On-Demand, der Gast kann also jedes Gericht zu jeder Zeit des Fluges bestellen. Das Menü lautete wie folgt:
Die Getränkeliste lautete wie folgt:
Ich entschied mich zunächst für ein kleines Frühstück bestehend aus Joghurt, Obst und kalter Wurst und Käse, um später wieder hungrig zu sein für das Mittagessen. Das Frühstück wurde schon 10min nach der Bestellung an meinen Platz gebracht.
Das Frühstück erfüllte seinen Zweck und schmeckte auch sehr gut, wobei ich sagen muss, dass ich generell nicht der größte Fan von Frühstück in Flugzeugen bin.
Nachdem ich fertig war mit Frühstücken, ließ ich mir ein Bett machen und ruhte mich zunächst einmal für ein paar Stunden aus. Hat man seine Suite komplett abgedunkelt, kommt der coole Sternenteppich, den Emirates in den neuen Suiten verbaut hat, am besten zur Geltung.
In der dunklen Gemütlichkeit meiner Suite muss ich wohl eingenickt sein und erwachte knapp zwei Stunden vor der Ankunft in Genf. Ich ließ die Bettwäsche weg räumen und machte mich daran, die neue Zero Gravity Position auszuprobieren.

Ich persönlich fand diese jedoch nicht allzu bequem und stellte mir den Sitz lieber anderweitig individuell ein.

Also der Purser Matthieu vorbei schaute, erkundigte er sich, ob ich etwas zu Mittag essen wolle. Ich bestellte das Roastbeef mit Quinoa als Vorspeise. Das Gericht schmeckte wirklich hervorragend. Nach einem längeren Peru und Bolivien Aufenthalt dachte ich, ich könne auf Jahre erstmal kein Quinoa mehr essen, doch speziell der hier angebotene Salat war ein Highlight.

Der Zwischengang war ein grüner Salat mit gebratenen Rinderfilet Streifen. Der Salat war frisch, das Rinderfilet jedoch leider kalt.

Als Hauptspeise wählte ich die gebratenen Garnelen in einer süßsaueren Soße mit Gurken und Jasmin Reis. Ein an sich einfaches Gericht, was jedoch wirklich herausragend geschmeckt hat.

Zum Abschluss meines First Class Menüs entschied ich mich für den Pear and Chocolate Crumble, der warm serviert wurde. Einfach Yummy….

Circa 45 Minuten vor der Ankunft in Genf meldete sich der Kapitän erneut zu Wort und informierte uns, dass wir bald den Landeanflug beginnen würden.

Somit begangen auch für mich leider schon die letzten Minuten in dieser wunderbaren neuen First Class Suite. Kurz vor der Landung verband ich mich zu Testzwecken noch mit dem im Flugzeug angebotenen WLAN. Dieses ist für Emirates Skywards Mitglieder, die in First oder Business Class reisen, kostenlos. Die Geschwindigkeit war absolut ausreichend, um ein paar E-Mails zu beantworten und sich über die neuesten Nachrichten zu informieren.
Wir landeten in Genf um 12:30 Uhr Ortszeit, etwa 15 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit. Der Weg zu unserer Parkposition war nur sehr kurz und so kamen wir bereits um 12:35 Uhr auf der Außenparkposition an.

Wenige Augenblicke später gingen die Türen auf und alle Gäste mussten/konnten aussteigen.
NEUE EMIRATES FIRST CLASS – FAZIT
Die neue Emirates First Class in der Boeing 777 ist ausgezeichnet. Sowohl die ganze Kabine als auch die Suiten sind hervorragend durchdacht und bieten dem Passagier ein Maximum an Komfort und Privatsphäre. Auch die kleinen in der Suite verbauten Spielereien machen mehr als nur Spaß beim Ausprobieren.
Schade ist nur, dass aktuell noch so wenige Flugzeuge das neue Produkt an Bord haben und dass es bisher nicht auf wirklichen Langstrecken angeboten wird. Was mich ein wenig verwundert hat, ist, dass die Suite nach bereits zwei Monaten deutliche Gebrauchspuren aufweist. Vielleicht müssen hier aber auch einfach erstmal die neu verwendeten Materialien ausgetestet werden.
Ich würde die neue First Class definitiv gerne wieder fliegen!
First Class ohne Amenity Kit ist schon echt skurril, da wird doch wieder am falschen Ende gespart.